(Klappentext) Ein magischer Herbst in Brooklyn „Geschichten sind wie Melodien!“ Die Musikerin und Buchhändlerin Faye hat den jungen Mann nicht gesehen, ihn nur gehört, dennoch ist sie vom ersten Augenblick an verzaubert und weiß, dass sie Alex, so heißt der Unbekannte, kennenlernen muss. Und so schreibt Faye ihn über Facebook an, und aus den Chats entwickelt sich eine berührende Liebesgeschichte. Doch kurz bevor sie sich endlich treffen können, geschieht etwas Außergewöhnliches – und Faye muss sich fragen, welches Spiel Alex spielt.
„Die wundersame Geschichte der Faye Archer“* ist das jüngste Werk von Christoph Marzi, der wiedermal beweist, dass er ein Künstler mit Worten ist, die uns verzaubern und mitreißen. Und so entführt er uns ins Leben von Faye Archer in eine Nacht im September in Brooklyn Heights.
Faye ist eine sehr sympatische Protagonistin. Ihr Leben kommt nicht aus dem Hochglanzmagazin. Da sie von ihrer Musik noch nicht leben kann arbeitet sie hauptberuflich in einer kleinen Buchhandlung, die noch echte Bücher verkauft und deswegen Real Books heißt. Ihr Chef ist ein etwas seltsamer Koreaner und Shaolin-Mönch, der ihr mit weisen, manchmal kryptischen Ratschlägen und ganz viel Karma zur Seite steht und eine Schwäche für Comics hat. Faye ist ein Morgenmuffel, unordentlich-chaotisch und mag alte Dinge. Außerdem ist sie sehr bunt und drückt ihre Stimmung vor allem durch die Farbwahl ihrer Kleidung aus. Am sympatischsten macht sie ihr rotes Sofa mit den weißen Punkten. Sie stürzt sich von einer Emotion in die andere und ist dabei so liebenswert, dass man als Leser einfach mit ihr fiebert.
Dass Musik für Faye eine große Rolle in ihrem Leben spielt zieht sich durch das ganze Buch. Seien es Melodien, die sie vor sich hinsummt, neue Lieder, die sie komponiert, ihre Freunde vom Plattenladen, die Platten die sie je nach Stimmung auflegt, die alte Fabrik in der sie auftritt oder einfach die Geräusche um sie herum, die sie in sich aufnimmt. Dabei müssen einem die Titel und Interpreten, die genannt werdern noch nicht einmal etwas sagen, aber es ist interessant den ein oder anderen der genannten Songs beim Lesen laufen zu lassen und sich dadurch nur noch mehr in die Handlung hinein zu fühlen.
So bunt, lebendig und voller Melodien Fayes Leben ist, so wenig ungewöhnlich erscheint es, dass die Worte des Zeichers Alex etwas in ihr entfachen. Und plötzlich ist man mittendrin in dieser außergewöhnlichen Liebesgeschichte und man hofft ganz sehnsüchtig auf ein Happy End.
Perfekt gewählt finde ich das Cover. Es passt zur bunten Faye Archer. Es liegt irgendwo zwischen Winter und Sommer. Brooklyn Heights im Herbst. Nach diesem Buch freue ich mich fast schon wieder auf den Herbst mit seinen bunten raschelnden Blättern.
Erwähnt werden sollten außerdem die gelungenen Bezüge zur Realität. Der Bankencrash 2008, Kennenlernen über Facebook und Hurrikan Sandy. (Und am Rande sei erwähnt und vielleicht nur für Blogger interessant: Bei den Ereignissen rund um Sturm Sandy hatte ich die ganze Zeit die Bilder von Luzia Pimpinella vor Augen. Ganz besonders das aus diesem Beitrag hier.)
Mein Fazit: Die wundersame Geschichte der Faye Archer ist liebens- und lesenswert. Es wäre kein richtiger Christoph Marzi wäre es nur eine reine Liebesgeschichte. Also los, lasst euch verzaubern :o)
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