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Fabulatoria - page 85

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Kochschürzen, Teil I

in Nähkästchen

Mein Mann wünschte sich eine Kochschürze aus einem Stoff aus dem bunten Möbelhaus, den er sich selbst ausgesucht hatte. Er hat ihn passend zu unserer blau-weißen Küche mit den beigen Fliesen ausgewählt. Und gestern habe ich mich hingesetzt und ihm diesen Wunsch erfüllt. Denn ich erfülle Wünsche, wenn es in meiner Macht steht sie zu erfüllen ;o) So sieht sie aus. Ich finde sie gut, mein Mann findet sie gut und beim Kochen macht sie sich sicher auch gut.

Rezension: Grimm

in Rezensionen

Es waren einmal 560 Seiten in einem Buch des Heyneverlags, mit unzähligen Wörtern darauf, die aus noch viel mehr Buchstaben bestanden. Diese 560 Seiten kamen ganz harmlos daher, aber sobald ein Leser sich ihnen widmete und die ersten Worte las, da verschlangen sie ihn einfach. Sie sogen ihn ein und spieen ihn erst wieder aus, als die Geschichte ihr Ende gefunden hatte.
 

 
Es war einmal ein Mädchen mit Namen Vesper Gold. Sie war ein wenig aufsässig, wie Teenager das nun einmal sind und versuchte ihr Leben als Scheidungskind einer berühmten Pianisten und eines ebenso berühmten Filmregisseurs einfach zu leben wie es kam. Am Morgen war noch alles in Ordnung, sah man von dem Gespräch mit der Schuldirektorin und ihrer Mutter einmal ab. Doch wie schon bei Malfuria überschlagen sich nach der ersten Normalität die Ereignisse.
 
Kurz hintereinander verliert sie ihre beiden Eltern und wird vom bösen Wolf verfolgt. Während sie auf der Flucht nach Antworten sucht, findet sie – durch Zufall und Schicksal zugleich – zwei Weggefährten die ähnliche schmerzhafte Erfahrungen gemacht haben und ihr im Kampf gegen die zum Leben erwachten Märchen helfen.
 
Es war einmal… So beginnen die Geschichten, die wirklich wichtig sind, die uns schon seit unserer Kindheit begleiten, deren Moral wir in unseren Herzen tragen, die wir an unsere Kinder und Enkel weitergeben und die uns bis zu unserem Lebensende einfach immer begleiten werden. Das hat auch Christoph Marzi erkannt, der mit Grimm* beweist, dass er Märchen ebenso liebt wie die meisten von uns. Und der es hervorragend versteht sie in unsere Welt zu bringen und vor unserem geistigen Auge real werden zu lassen. Und weil die Märchen, die einmal waren nun im Hier und Jetzt sind, lassen sie uns nicht mehr los. Und obwohl diese Geschichte nur ein halbes Happy End bietet ist sie doch wunderschön, spannend, mitreißend, lässt einen mitfiebern und verschlingt einen, wenn man nicht aufpasst.
 
Mein Fazit: Lies es! Aber habe viel Zeit dafür, denn die Geschichte ist erst zu Ende, wenn das letzte Wort gelesen ist.
 


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Die Römer in Germanien, Teil II

in Ausflüge & Reisen

Eine der bekanntesten römischen Planstädte hier in der Nähe ist die Colonia Ulpia Trajana, besser bekannt als Xanten. Sie ist benannt nach dem römischen Kaiser Trajan (98 – 117 n. Chr.), der dieser zuvor schon bedeutenden Handelssiedlung am Rhein um 100 n. Chr. das Stadtrecht verlieh. Die Siedlung wurde neu geplant und entsprechend einer römischen Planstadt ausgebaut. Das bedeutet, dass die Straßen im Wesentlichen gerade verlaufen und sich rechtwinklig kreuzen. Die Stadt selbst ist allerdings nur annähernd quadratisch bzw. rechteckig, denn im Osten folgte der verlauf der Stadtmauer dem Verlauf des Rheins, dessen Bett heutzutage an anderer Stelle liegt.
Im Archäologischen Park Xanten, wie das Gebiet heute heißt, kann man dies sehr gut nachvollziehen. Die Straßen sind mit Sand und Kies bedeckt und mit Bäumen gesäumt. Diese Bäume zeigen, wo die Wohnbebauung vor rund 2000 Jahren endete und man bekommt ein gutes Bild davon, wie breit die Straßen wirklich waren. Ein Teil der Stadtmauer wurde rekonstruiert und der Rest wird im weiteren Verlauf durch Hecken angezeigt.

Auf dem Areal des Archäologische Parks Xanten (APX) werden neben immer wieder stattfindenden Ausgrabungen zudem archäologische Experimente durchgeführt. So wurde eine Herberge mit funktionstüchtiger kleiner Thermenanlage nachgebaut (erstes Bild oben). Letztere ist auch 16 Jahre lang in Betrieb gewesen. Doch mittlerweile kann durch Risse giftiger Rauch in die Baderäume entweichen. Daraus ergeben sich interessante Fragestellungen: Haben die Archäologen bei der Rekonstruktion etwas falsch gemacht? Hatten die Römer dasselbe Problem? Es bleibt abzuwarten, welche Erkenntnisse genau daraus gezogen werden können.

Im Südwesten der Stadt befindet sich ein Amphitheater. Es war das einzige, was auf dem Feld eines Bauern noch von der römischen Stadt zu sehen war, bevor man anfing an dieser Stelle Ausgrabungen durchzuführen. Heute findet sich hier eine Teilrekonstruktion, in der in den Sommermonaten sogar Konzerte und ähnliches Veranstaltungen stattfinden.

Seit neustem gehört zum APX auch das LVR-Römermuseum. Es liegt auf dem Gelände genau an der Stelle, an der sich die öffentlichen Thermen befunden haben. Das besondere an diesem Museumsbau ist, dass es von außen durch eine Stahl-Glas-Fassade den Gebäuden der öffentlichen Therme nachempfunden wurde. Es ist beeindruckend und Ehrfurcht gebietend zugleich vor diesem Gebäude zu stehen und zu wissen, dass die Römer vor 2000 Jahren so riesige Gebäude gebaut haben.

In einem großen Teil dieser Stahl-Glas-Rekonstruktion kann man vor allem die Fundamente des antiken Baus sehen. Man bekommt ein Gefühl für die Größe der einzelnen Baderäume und kann zudem einen Blick auf die Heiztechnik, das Hypokaustum, werfen. Hinter der Fassade des größten Gebäudeteils findet sich das eigentliche Museum. Ist man noch ganz in der Antike gefangen, wird man von einem futuristisch anmutenden Ausstellungsraum empfangen, in dem sich Brücken und Zwischengeschosse mit den Exponaten bis unters Dach dem Besucher zeigen. Das besondere: Hier sind nur Ausstellungsstücke zu finden, die auch auf dem Gelände gefunden wurden.

Wie riesig das Gelände ist merkt man erst wirklich, wenn man am Morgen den Tag in der noch winterlichen Sonne genießt und am Abend Fotos vom Sonnenuntergang am Hafentempel macht. Auch hierbei handelt es sich um eine Teilrekonstruktion, ein Modell im Verhältnis 1:1. Im Unterbau der Rekonstruktion dieses Tempels kann man das Originalfundament bestaunen. Das ist nicht schwer, wenn man bedenkt, dass das Podium des Tempels mindestens 4 Meter hoch ist. Wer noch keinen römischen oder griechischen Tempel in Rom oder Athen bestaunt hat, der kann hier zumindest einen Eindruck davon bekommen, wie gigantisch das tatsächlich ist. Interessant ist hier aber vor allem die Bemalung, die eine der Säulen aufweist. Gehen die meisten Menschen davon aus, dass die Römer ihre Tempel schlicht in weißem Marmor gehalten haben, so ist diese Annahme falsch. Die Römer mochten es bunt, bunter, am buntesten. Gute Beispiele dafür bieten die Wandmalereien in Pompeji. Aber nicht nur Wände in Häusern waren bemalt, sondern eben auch Säulen von Tempeln, deren Kapitelle usw.

Es gibt kaum ein besseres Ziel für einen Tagesausflug mit der ganzen Familie und integriertem Picknick, als den Archäologischen Park Xanten. Es war sicher nicht das letzte Mal, das wir dort waren. Immer wieder gibt es etwas Neues zu entdecken. Und wir haben ganz sicher noch nicht alles gesehen.

Die Römer in Gallien …äh Germanien, Teil I

in Ausflüge & Reisen


 
Wir befinden uns im Jahre 50 v. Chr. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt… Ganz Gallien? Nein! Ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. Und genau jenes unbeugsame Dorf ist das erste, was man sieht, wenn man das LWL-Römermuseum in Haltern betritt. Doch wir sind hier nicht in Gallien und wir haben auch nicht das Jahr 50 v. Chr., unsere Geschichte müsste genau genommen so beginnen:
 
Wir befinden uns im Jahre 4 n. Chr. Ganz Germanien will von den Römern erobert werden. Ganz Germanien? Ja! Aber dennoch wird in naher Zukunft ein unbeugsamer Cherusker namens Arminius den Römern einen Strich durch die Rechnung machen. Und danach wird nur noch der linksrheinische Teil Germaniens zum Imperium Romanum gehören.
 
Doch das ist eine Geschichte, die unsere tapfere römische Legion erst noch erleben wird. In Haltern wird das Leben eines römischen Soldaten vor rund 2000 Jahren geschildert. Eindrucksvoll wurde im Modell das sich damals in Haltern befindliche Lager in einem Modell nachgestellt. Dieses Lager stand im Jahre 4 n. Chr. an der Stelle, wo sich nun auch der Museumsbau befindet.
 
Viele Exponate geben Aufschluss über das Leben als römischer Soldat. Der Besucher kann zum Beispiel mit dem Marschgepäck eines Römers durch das Museum laufen, das alleine an die 20 Kilo wiegt. Teile der Ausrüstung, wie Waffen, Schild, Helm und Umhang fehlen dabei noch.
 
Wer das Leben als römischer Soldat im Allgemeinen und als römischer Soldat im rechtsrheinischen Germanien im Speziellen kennen lernen will, der sollte sich auf nach Haltern am See machen und dem LWL-Römermuseum einen Besuch abstatten.
 

 

Rezension: Malfuria – Das Geheimnis der singenden Stadt

in Rezensionen

An anderer Stelle hatte ich schon einmal erwähnt, dass Christoph Marzi mein absoluter Lieblingsautor ist, weil er für mich ein Magier der Worte ist. (Ich wünschte, ich könnte so gut mit Worten umgehen und solche Bilder zeichnen.) Ich versinke regelrecht in jeder seiner Geschichten. Genauso ist es mir mit Band eins der Malfuria-Trilogie, Malfuria – Das Geheimnis der singenden Stadt*, ergangen.
 

 
Catalina Soleado lebt in einem Barcelona, das uns so vertraut erscheint und doch ganz anders ist, als in unserer Welt. Sie wohnt in einer Windmühle bei ihrem Lehrmeister, um Kartenmacherin zu werden. Dass sie kein normales Mädchen ist, erfährt der Leser von Anfang an, denn Catalina kann mit dem Wind namens El Cuento reden. Jordi Mari lebt ebenfalls in dieser Stadt, doch er sieht sie meist vom Weiten. Denn er wohnt in einem Leuchtturm zusammen mit seinem Vater, der Leuchtturmwärter ist. Jordi ist ein Lichterjunge und soll der Familientradition folgen.
Beginnt diese Geschichte ganz harmlos an einem schönen sonnigen Tag, so ist man schnell in einer Geschichte gefangen, die einem ganz deutlich zeigt: Wo Licht ist, ist auch Schatten. Rasant windet sich die Geschichte plötzlich von einer Jagd zur anderen und die wenigen Verschnaufpausen, die den beiden Protagonisten nach ihrem Zusammentreffen bleiben, sind umso aufschlussreicher. Am Ende bleibt der Leser zurück und fragt sich was aus den beiden wohl werden wird.
 
Das Ende wirkt ein wenig wie ein gewaltiger Cliffhänger und man will den zweiten Band am liebsten direkt hinterher schieben. Doch auch wenn man ihn nicht zur Hand hat, ist die Geschichte sehr lesenswert. Sie handelt von Freundschaft, von der Liebe auf den ersten Blick, von Vertrauen und davon, dass nicht alles so ist wie es scheint.
 
Mein Fazit: Christoph Marzi hat es mal wieder verstanden einen mit Worten in eine andere Welt zu zaubern, die zwar dunkel ist, wo aber immer wieder ein Licht am Horizont erscheint. Ich kann es nur jedem empfehlen.
 


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Schulterpolsterhase

in Nähkästchen

In den 1990ern – ich war 12/13/14 oder so – hatten meine Pullover, T-Shirts, Blusen und Hemden alle Schulterpolster. Ich habe sie gehasst! Und ich habe sie immer sofort herausgetrennt. Außerdem habe ich sie behalten. Sie waren bunt und wer wusste schon genau wofür man sie noch mal gebrauchen kann. Dann kam mir eine tolle Idee: „Die sind ja schon gepolstert, also kann man ein Stofftier draus machen.“ Gedacht! Getan! Ich habe mich an das NähSchatzkästchen meiner Mutter geschlichen, Nadel, viele bunte Fäden und Schere herausgesucht und drauflos genäht. Alles mit der Hand versteht sich. Ich staune heute noch wie viel Geduld ich dafür hatte. Damit das Schulterpolstertierchen dann auch nicht nackt aussieht habe ich die schönsten Knöpfe erwählt und noch ein paar alte Schleifchen entdeckt. Das ist dabei herausgekommen:
 

 

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